Räuchern im Alpenland
Von Bayern bis Südtirol, nicht nur zur Weihnachtszeit, in einer der schönsten Regionen in der Aus-Räuchern wirklich mit Tradition und Verstand geschieht!
Omweihrauch steht für eine traditionelle und lebendige Räucherkultur. Besonders in der ländlichen Bevölkerung Bayerns, Österreichs und Südtirols ist der uralte Brauch des Räucherns noch tief verwurzelt.
Die grünen Bergwiesen Südtirols beheimaten viele Kräuter und Heilpflanzen, deren Kräfte man schon seit Jahrhunderten schätzt und zum reinigenden Ausräuchern verwendet. Hier ist das Räuchern zu Hause.
OmWeihrauch fühlt sich diesem jahrhundertealten Wissen verpflichtet und verwendet nur natürliche Zutaten aus der Heimat.
Beim Prüfen und nachhaltig orientierten Pflücken und Ernten lernten wir viel über heutig bewusst gelebtes Brauchtum dazu.
Wenn wir nun über die Bräuche des Räucherns etwas genaueres erfahren wollen, fragen wir am besten in den Regionen selbst nach.
Vor allem auf Märkten die auf mehrere hundert Jahre Tradition zurückgehen, treffen sich eine Art idealer und ideeller Schnittmenge die sonst selten so zusammen finden wird.
Nichts geht mehr um Räuchern nur weil´s halt der Brauch war, und auch nicht um Demonstration von neuen alten Ideen die auf einem shabbyschicken Schreibtisch in Textform gebracht werden.
Das Räuchern, Ausräuchern oder Raachern und wie es noch heißen kann, die alte Technik des Trennens von schlechten Energien von Haus und Hof, über die, in den letzten zwanzig Jahre soviel geschrieben und so wenig „derfragt“ wurde, es ist aktueller denn Je.
Geht man aber vor Ort in die Tiefe, und bietet auf Reisen, auf wirklich historischen Märkten und beim Sammeln von Kräutern den Ortsansässigen und heimatbewussten die Möglichkeit von Ihren Kindheitserinnerungen zu erzählen, so wird einem plötzlich warm ums Herz!
Wie selten wo anders erlebt, wird einem da über Bestandteile des verwurzelten und gelebten Brauchtums qualifiziert und als gleichwertiger Gesprächspartner berichtet, vermutlich weil man sich auf Augenhöhe trifft. Die Einheimischen aus Garmisch oder Kinsau, Berchtesgaden oder Freilassing oder Hintertiersee berichten übers Räuchern mit Kohlen-Schaufel und echter Glut aus dem Ofen am 24. Dezember, kurz nach dem das Tageslicht schwächer wird. Viele von uns haben davon gehört, dass, wie man auch schon im BR bei „Unter unserem Himmel einmal in einen alten SW-Film sehen konnte, verschiedentlich gar noch alte am Hof überlieferte Rituale gepflegt werden, bei denen wie vor hundert Jahren gebetet wird beim Räuchern und Weihwasser versprengt wird.
Hier wird teilweise das Räucherwerk zum größten Teil ein Weihrauch „vom Pfarrer“ sein, oft vom letzten Jahr übrig geblieben, „den haben die Sternsinger mitgebracht“, so meist die Antwort, auf die Frage von wem und woher denn „der Weihrauch“ sei. Dieser stammte dann meist in einem Tütchen aus Pergament. Dieses ist auch heute oft leicht brüchig, weil es schon mindestens fünfmal im Schubladen umgeräumt wurde. Lose halt, aufbewahrt von den meist älteren Hausbewohnern mitsamt dem Rest der geweihten Kreide vom Vorjahr.
Geht man zum Beispiel nach Innsbruck in Stadt und Land, so findet man meist keinen übrig gebliebenen „Kirchenweihrauch vom letzten Jahr in Benutzung“ hier erfreut man sich einer neueren Art des Weihrauch-Genusses fast ähnlich den alten Räucher-Kerzen in den Räucher-Männchen aus dem Erzgebirge nur zu einer Art Qualmen gebracht. Sie nennen es oft „schmöözn“ also schmelzen von Weihrauch, der muss frisch sein, darf nicht ausgeraucht sein, und wird auf einem seit ca. 10 bis 15 Jahre alten Mini-Pfanne über einem Teelicht zum „Zerschmelzen“ gebracht. Das Gestell bleibt am Tisch stehen und man freut sich auf den Duft den die älteren noch mit den dann glücklicheren Nachkriegsweihnachten verbinden, als man sich so einen Duft auch leisten konnte.
Zur Vollständigkeit sei gesagt, dass ungeachtet der reinen Schmelzerei, sehr natürlich, und wie eh und je, vor allem auf älteren Landwirtschaftsanwesen, findet das „Raachern“ also Ausräuchern noch wie vor hunderten von Jahren statt.
Je nach Region kann es auch am 25.Dezember, dem in der Vorkriegszeit üblichen und echten (ersten) Weihnachtsfeiertag geschehen, dass „nach dem Stall (der Arbeit dort) der Bauer plötzlich verschwindet,“ und von Kematen in Nordtirol bis nach Kematen in Südtirol schließt sich dann der Kreis, er „auf ein bestimmtes Stück Acker geht, und vor oder nach dem Räuchern im Stall stellvertretend beim Räuchern um den Segen auch für die Wiesen Felder und Äcker bittet.“
„Diam lasst er dann auf´m Weg no oan falln“ wie uns eine Bäuerin aus Waakirchen berichtete, vielleicht als Dank für eine Verschonung vor einem Unglück oder anderen Gnaden aus hoher Hand.
Vielleicht auch nach der Devise „Viel hilft viel“ wird mancherorts mit Kräutern und! Weihrauch am Hof geräuchert, das kommt eher selten vor, meist ist dann der „alte Lourdes dabei“ eine früher sehr intensive Mischung als Lourdes wohl früher bekannt, golden und schwarz-bläulich gefärbtes Harz, vermutlich aus erster Ernte, mit besonderem Geruch. In geweihter Form, „vom richtigen Pfarrer“ soll auch er Wunder gewirkt haben, wenn nach dem dritten Jahr in Folge „die vierte Kuh nicht krank wurde, die Wandl-Kuh ohne Husten über den Winter kam“.
Je weiter man in die hohen Berge und deren Täler hineinkommt umso weniger ist das Räuchern traditionell mit Weihrauchharzen in Natur, oder verschönt aus dem kirchlichen Bereich üblich, sondern wie ganz früher (wohl also deutlich vor 1900) wird mit im Jahreskreis gesammelten Kräutern und Pflanzen „g´rachert“ oder „ausgrachert.“ Das Harz der heimischen Fichten, Latschen und Bergkiefern wird zum Schließen von Wunden seit Menschen Gedenken verwendet, geräuchert werden die heute wieder z.B. in Oberbayern erwähnten, als Kräuterbuschen bekannten Sträuße.
Vermutlich weit vor der Christianisierung hatte man diese gepflückt, und spezielle Tage soll es gegeben haben, in denen sie dann erst zum Strauß gebunden hatte. Zum Kräuterbuschen selbst so wie wir ihn heute kennen, wurden je nach Region ungerade Anzahlen von Kräutern Gräsern und Pflanzen zum „Kräuter-Buschen“ gebunden und im Kreuzeck also im westlichen Winkel des (Bauern-)Hauses bis zur Verwendung genügend feucht gehalten. Seit Generationen kennt man das Weihen des Buschens an Maria Himmelfahrt, und nach Berichten wird dieser Buschen an manchen Orten nicht an Weihnachten sondern an früheren Tagen z.B. Barbara, oder der Thomasnacht zu reinen Reinigen verräuchert. In beiden Teilen von Tirol findet man immer wieder mal noch den Brauch mit so einem Buschen die Zimmer von Verstorbenen auszuräuchern, wohl dass „der dann besser (ruhiger) geh´n kann“ im Sinne dass sich die Seele leichter verabschiedet, und im Himmel Ihren Platz besser (schneller) findet.
Ähnliche Vorgehensweisen werden aber überregional heute wieder gerne als Mittel zum Zweck genutzt, und werden von Bayern bis Südtirol, als wirklich bewusst gelebtes Brauchtum zum Reinigen der Räume, in Hof und Stall durchgeführt.
Man findet die Varianten teils verschieden, aber überall in der Region „von Bayern bis Südtirol“, in der Aus-Räuchern wirklich mit Tradition und Verstand geschieht, geht Nutzen und Brauchtum Hand in Hand!
Wenn heute von „Räuchern nach Gefühl“ gesprochen wird, so sind das auf der Seite hier, Gespräche von und mit der Natur verbundenen, liebenswerte Menschen gewesen.
Ganz im Sinne der Nutzbarkeit der Trennung von Resonanzen, frei nach Tepperwein, wenden alle ihre eigene Art des Räucherns an. Mit diesen festen und sehr praxisbezogenen Franken, Ober-, und Niederbayern, Österreichern und Allgäuern, „den Rosserern aus Rottenbuch vom Fohlenmarkt, oder Berching“ und den „Historischen aus Schwaben“ und nicht zuletzt den neu hinzu gewonnenen Freunden vom Kathrein-Markt aus Mühlen in Taufers, sind wir uns alle einig:
„Zum Räuchern gehört eine Konzentration, sonst geht das Alte nicht“ und man muss es nochmal machen.